Roman über Identität, Schuld und Traumabewältigung
Die junge Lea ist ein “Drinnenmensch”: Seit zwei Jahren lebt sie ohne Erinnerung in einer Privatklinik für Gedächtnislose in Berlin. Nur ihr treuer Begleiter, der Therapiefuchs Kalle, darf sie berühren. Als Lea jedoch einen neuen Patienten in der Klinik kennenlernt und dieser ihr ungewöhnlich nahekommt, verliert ihr Ehemann Golo die Geduld und drängt sie in ein Leben im “Draußen”. Doch erneut schlägt das Schicksal zu und konfrontiert Lea mit einer Leinwand, die Stück für Stück ein Bild enthüllt, das Lea zu zerreißen droht …
Berlin ist hip, angesagt, ganz weit vorn sozusagen, zumindest, was die Wurstigkeit und die charmante Unhöflichkeiten angeht.
Die geborene Berlinerin Miki Goldberg zeichnet ein selbstironisches und beinah liebevolles Bild dieser Stadt. Zynisch, politisch, blödelnd aktuell und mit leisen Zwischentönen gleicht das Buch einem lyrischen Stadtspaziergang durch die alte Mauerstadt und neue Metropole. Ein kleines, sehr spezielles Berlinbuch, Lyrik und Kurzprosa mit ausgewählten schwarzweiß Fotografien.
Das dtv-Urlaubslesebuch 2024 für die schönste Zeit des Jahres ist da!
Mit Erzählungen von: Dietmar Bittrich, Alena Schröder, Waldimir Kaminer, T. C. Boyle, Horst Evers und vielen anderen. Und auch Florian Schneiders Erzählung „Die Raupe“ ist darin zu finden.
Manfred O. Eisner schreibt im größten Teil des Buches in lyrischer Form über Erlebtes an den verschiedensten Orten Berlins, von intimen Momenten, mal wehmütig, mal heiter. Des weiteren lässt er sich treiben im Wortspiel, manchmal mit einem Bein im Unsinn, mit dem anderen in der Vielfalt der Gedichtsformen. Zeichnungen mit leichter Feder von Catherina Eisner.
Manfred O. Eisner. mittendrin – ent oder weder, dahlemer verlagsanstalt, ISBN 978-3-949941-03-0, Paperback, 104 Seiten, € 15,-
Was tut ein armer Schlucker, der eine Million erbt? Daniel Dorner aus Berlin, 35, Hausbesetzer, muss entscheiden, was er mit dem vielen Geld denn macht, das ihm sein amerikanischer Onkel so unverhofft vermacht hat. Dafür reist er in die USA, »schaut sich um« – und kämpft Tag für Tag im Waldseehaus und dem ihm zugeteilten Besitz mit sich selbst: hin- und hergerissen zwischen seinem sozialen Gerechtigkeitsideal und seiner womöglich rosigen Zukunft.
1. Auflage 2024, 250 Seiten, Halbleinen mit Lesebändchen, Kröner Edition Klöpfer, ISBN 978-3-520-75103-4, 25,00€
Peter Blickle erzählt mit viel Esprit und Sprachwitz von unser aller Widersprüchlichkeit und konfrontiert uns mit der unleugbaren Tatsache, dass wir in moralisch prekären Situationen doch (fast) alle dazu neigen, uns zu unsren eignen Gunsten zu entscheiden.
Nach dem achten Mai 1945 war in Deutschland bekanntlich niemand mehr Nationalsozialist. Schon gar nicht war angeblich irgendjemand Schuld an den fürchterlichen Gräueltaten und Morden der Nazis. In einer erfundenen großen Stadt im Westen des Landes formiert sich kurz vor Kriegsende eine Gruppe, die nicht an die große Läuterung glaubt. Die zwei Frauen und vier Männer ergreifen drastische Mittel: Sie bringen ein knappes Dutzend der großen Verbrecher um. Holzauge übt Rache. Das auch noch nach dem Krieg. Der Roman spielt in der erfundenen westdeutschen Großstadt Herumtween und später in den Alpen bei Innsbruck, wo die Gruppe „Holzauge“ flüchtende Nazis auf der sogenannten „Rattenlinie“ aufspürt.
Kann es sein, dass in der mittelgroßen deutschen Stadt Amping ein islamistischer Anschlag geplant wird? Der Leiter des dortigen Jugendzentrums Thomas Becker stößt auf Anzeichen dafür und nach und nach bekommt er heraus, dass sein Verdacht zutrifft. Achmed, sein kleiner Freund aus Syrien hilft ihm dabei. Achmed begibt sich damit in Gefahr. Auch seine schöne und emanzipierte Schwester Almira ist in Bedrängnis. Ihr verbohrter Vater will sie an einen alten Geschäftsmann aus Syrien verheiraten. Auf der anderen Seite stehen ein fanatisierter Imam der örtlichen Moschee, ein überheblicher Jugendlicher namens Hassan, der „Krieger“, und einige Mitglieder eines geheimen islamistischen Netzwerkes. Die Ereignisse finden ihre Höhepunkte in einem misslingenden Attentat, in zwei gelungenen Anschlägen auf die Geschwister und in einem überraschenden Schluss.
Für seinen Text „Gefühlstemperaturen“ erhielt Dominik Jäkel beim Nachwuchsliteraturpreis, benannt nach dem erfolgreichen Reiseschriftsteller A.E. Johann, den 1. Preis in der Alterskategorie 21-25 Jahre.
Beim Capito Wien Wettbewerb Literatur in Einfacher Sprache wurde Alexandra Lüthen für ihren Text „Männerhaushalt“ der Publikumspreis verliehen.
Beim Capito Wien Wettbewerb 2023 für Literatur in Einfacher Sprache wurde Alexandra Lüthen für ihren Text „Männerhaushalt“ der Publikumspreis verliehen.
Alle kennen ihn: Den letzten Sommer, bevor man das Elternhausverlässt und in sein eigenes Leben hinausgeht. Wehmut und Aufbruch liegen in der Luft.
Sommer 1983. Bevor Lika die norddeutsche Heimatstadt an der Schlei, ihren Vater und kleinen Bruder verlässt, fängt sie als Bedienung bei Fränki im Kakadu an. Der französische Koch umwirbt Lika mit seinem Charme und seinen Kochkünsten und sie entdeckt in diesen sommersatten Wochen ganz neue Facetten der Liebe. Aber es wird auch ein Sommer der schmerzlichen Wahrheit, denn Lika erfährt etwas über ihre verstorbene Mutter, das sämtliche Gewissheiten erschüttert.
Warmherziger Humor und eine leise Melancholie – in ihrem unverwechselbaren Sound erzählt Anne Müller vom Erwachsenwerden und weckt die frühen 80er Jahre zum Leben.
C. Bertelsmann Verlag , Hardcover 22 €, ebook 14,99 €
ISBN: 978-3-570-10511-5
Anne Müller wuchs in Schleswig-Holstein nahe der Ostsee auf und lebt heute in Berlin. Nach dem Studium der Theater- und Literaturwissenschaften arbeitete sie zunächst als Radiojournalistin, dann als Drehbuchautorin. Ihre Romane begeistern zahlreiche Leserinnen und Leser.
Caroline und Andreas sind ein erfolgreiches Paar und beruflich voll eingespannt. Eine Segelreise in die schwedischen Schären soll ihre Beziehung wieder vertiefen. Kurzfristig aber entscheidet Andreas, seinen jüngeren Anwaltskollegen Daniel und dessen Freundin Tanja mitzunehmen. Und kaum haben sie die Küste hinter sich gelassen, geraten vermeintliche Sicherheiten ins Wanken.
Die Beziehungen zeigen Risse, die im Alltag leicht zu übersehen sind. Ist Andreas noch der Mann, den Caroline einst liebte? Wie weit würde Daniel für seine Karriere gehen? Welche Geheimnisse birgt der anziehende Skipper Eric? Als das Schiff in Seenot gerät, fallen die Masken, und niemand kann den existenziellen Fragen mehr ausweichen.
Mit spannenden Wendungen und atmosphärischen Naturschilderungen erzählt Kristina Hauff von dem, was unter der Oberfläche eines scheinbar perfekten Lebens brodelt. Und von einer Nacht, deren tödliche Bedrohung folgenschwere Wahrheiten ans Licht bringt.
„Wenn ich bis zum Monatsende nicht herausfinde, wer ich bin, wird er mich mitnehmen.“
Die junge Lea ist ein “Drinnenmensch”: Seit zwei Jahren lebt sie ohne Erinnerung in einer Privatklinik für Gedächtnislose in Berlin. Nur ihr treuer Begleiter, der Therapiefuchs Kalle, darf sie berühren. Als Lea jedoch einen neuen Patienten in der Klinik kennenlernt und dieser ihr ungewöhnlich nahekommt, verliert ihr Ehemann Golo die Geduld und drängt sie in ein Leben im “Draußen”. Doch erneut schlägt das Schicksal zu und konfrontiert Lea mit einer Leinwand, die Stück für Stück ein Bild enthüllt, das Lea zu zerreißen droht.
“Was lauert da tief in mir, was ich nicht wissen will?Schützt die Amnesie mich vor meiner eigenen Schuld?”
Max Kaplan und Lev Kaplan, Hugo und die Legende von Burg Drachenhügel
Ein spannendes Vorlesevergnügen, in dem ein erfinderischer Rabe mit einem mutigen Plan ein ganzes Land rettet. Der kluge Rabengroßvater erzählt seinem Enkel die unglaubliche Geschichte von Burg Drachenhügel und davon, wie diese zu ihrem Namen kam. So wurde die Burg zu der Zeit, als Königin Lucia regierte, Opfer eines Hinterhalts, bei dem einzig die Tiere des Hofstaats durch Klugheit, Gewitztheit und Zusammenhalt die Burg retten und die Angreifer in die Flucht schlagen konnten. Ein modernes Märchen mit aktuellem Bezug, das zeigt, dass man alles schaffen kann, wenn man zusammenhält und dass auch die Kleinen und Jungen mit Einfallsreichtum und Intelligenz Großes bewegen können.
Ab 4 Jahren, gebunden, 40 Seiten, Knesebeck Verlag, 18,00€, ISBN 978-3-95728-544-7
Von einem Eisberg ragt nur ein Siebtel über die Wasseroberfläche. Das meiste von ihm liegt verborgen in der Tiefe.
Zwanzig atmosphärische Momentaufnahmen von Menschen, deren Leben feine Risse bekommen. Protagonisten, die konfrontiert werden mit ihren Komplexen und Hoffnungen, mit ihren eigenen Ansprüchen und den Erwartungen ihres Umfeldes. Die ihre Auswege suchen in Jugenderinnerungen, in ihren Träumen, in der Musik. Und manche ergreifen die Flucht. Florian Schneider schreibt poetisch klar und tiefgründig, teils länger, teils lakonisch knapp und bis zur Miniatur verdichtet. Und immer bleibt dabei ein unerzählter Rest, der lange nachhallt.
Florian Schneider ist seit 2017 Mitglied des Berliner Autorenforums. Seine Kurzgeschichten werden regelmäßig in Anthologien veröffentlicht.
FLORIAN SCHNEIDER: „Polarstation – Erzählungen“ – 20 atmosphärische Geschichten über Menschen, die an Wendepunkten stehen. Edition Periplaneta, ca. 160 S., 13,50 EUR
Fatih und Ela sind »Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen«. In der Autowerkstatt, für die Fatih arbeitet, bezeichnet man ihn anders. Hier wird »unser Behinderter« genannt, wenn man sich erfolglos bemüht, politisch korrekt zu bleiben; »unser Mongo«, wenn man glaubt, unter sich zu sein. Elas Klassifizierung ist eine scheinbar freundlichere: Sie ist das »besondere Kind«, der behütete Schützling ihrer Eltern. Während Faith ein weitreichend selbstbestimmtes Leben führt, lebt Ela wie ein seltener Vogel im Käfig ihres wohlhabenden Elternhauses. Doch auch Ela geht einem Beruf nach, der ihr eine kleine Freiheit und eine große Zufriedenheit verschafft. Sie illustriert Zeitungsartikel in einer Redaktion. Auf ihrem morgendlichen Weg zur Arbeit lernen sich Ela und Fatih kennen und werden ein Liebespaar. Weil eine Liebesgeschichte für die beiden jedoch nicht vorgesehen ist und nicht nur argwöhnisch belächelt, sondern auch torpediert wird, bleibt den Liebenden nur die Flucht. Ihr Ziel: die Küste am Bosporus, 2198 Kilometer entfernt.
Die mit Preisen ausgezeichnete Autorin Alexandra Lüthen hat einen einfühlsamen Entwicklungsroman geschrieben – über die Kraft, Widerständen zu begegnen und den Mut, sich äußeren Zuschreibungen zu widersetzen. Wer vergessen hatte, wie schön es sein kann, auf dem Weg ans Meer zu sein, dem fällt es bei der Lektüre dieses Buches wieder ein. Der Roman wurde von Mary Delaney realistisch illustriert und ist in »Einfacher Sprache« gehalten, um ein barrierefreies Lesen zu ermöglichen. Dabei ist es der Autorin gelungen, einen inklusiven Raum zu schaffen, in dem sich Menschen mit geringerem, aber auch mit großem Leseverständnis gleichermaßen zu Hause fühlen können.
Hardcover
ISBN: 978-3-948743-19-2 Format: 170 x 240 mm Umfang: 192 Seiten ET: 18.08.22 Preis: 25 € (D) / 25,60 € (A)
Unser Mitglied Alexandra Lüthen hat beim Literaturwettbewerb „Die Kunst der Einfachheit“ mit ihrer Geschichte „Liebeslied“ den zweiten Platz gewonnen. Bei diesem Wettbewerb, in dem es um Texte in Einfacher Sprache geht, gab es in diesem Jahr 236 Einsendungen.